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ich bin noch hier oder…. landlords und andere hindernisse auf dem weg…

By admin | November 19, 2017

Guten Tag Ihr Lieben,

es ist lange her, daß ich hier etwas geschrieben habe. Einige meiner Freunde wissen, daß ich seit Anfang 2015 mit den Auswirkungen eines mißlungenen Dachaustausches oberhalb meiner Mietwohnung, lebe, oder treffender gesagt über-lebe. Da „meine landlords“ offenbar nicht oder nicht ausreichend über die Notwendigkeiten einer funktionablen Lüftungstechnik im Altbau von 1910 nachgedacht haben, entstand hier ein hochfrequenter Ton
(~ 8000 Hertz) der besonders laut wird, wenn die Nachbarn die motorisierten Lüfter ihrer innenliegenden Bäder betätigen. Eine Frequenz die nicht ignorierbar ist, mich immer wieder aufweckt oder am Einschlafen hindert. Ich lebe tagsüber unter Kopfhörern und schlafe nachts mit Gehörschutz, der mindert, aber nicht ausreicht um diesen „Weckton“ zu verhindern. In den warmen Monaten des Jahres kann ich damit besser leben, weil ich viel draußen bin. Jetzt im Winter wird das wieder schwieriger. Bedauerlicherweise sind die Gerichte extrem überlastet und so zieht sich das zu diesem Dilemma gehörende Verfahren wie Kaugummi in die Länge und kostet einige Kraft.

Andererseits gibt es in der Welt so viele, schwierigere Lebenssituationen und da ich partout nicht an Zufälle glaube, stelle ich mich diesem „David gegen Goliath“. Nun denkst Du vielleicht „Ich wäre da längst ausgezogen“. Das verstehe ich, aber jeder Mensch hat so seine eigene Geschichte. Meine hat genau hierhin geführt und mir schon viele Herausforderungen mit auf den Weg gegeben. Ich habe jahrelang um dieses neue Dach gekämpft und letztlich den dazugehörigen Prozess gewonnen. Im aktuellen Verfahren ist die Bauaufsicht involviert; dem zweiten vom Gericht bestellten Gutachter „konnten“ bisher weder Planungsunterlagen noch Baugenehmigung vorgelegt werden. Es bleibt also noch eine Weile mühsam, aber ich kann auch nicht um „5 vor 12“ aussteigen. Ich lebe hier seit 1995 und davon somit über 20 Jahre ohne diesen Ton.

Ich liebe mein Viertel, meinen Balkon und meine Aussicht aus allen Fenstern und ich mag meine Nachbarn. Das große Thema heißt „Gentrifizierung“ und es gibt unzählige Beispiele für diverse Methoden diverser „landlords“, Mieter mit günstigen Altverträgen zu vergraulen. Vermutlich kann man Widerstand nur leisten, wenn man so wie ich alleine kämpft. Müsste ich noch auf Partner oder Kind Rücksicht nehmen, wäre diese Situation vielleicht inzwischen durch Auszug beendet. Aber wie sagt der Rheinländer so schön: „et iss wie ett iss.“ „ett kütt wie ett kütt“ und „ett hätt alt immer joot jejange.“ Das paßt auch hervorragend zur buddhistischen Sicht in Sachen obstacles oder Hindernisse auf dem Weg. Klar, wäre es schön, es wäre endlich durch. Ich schätze mich glücklich einen zuverlässigen, nicht käuflichen Rechtsanwalt an meiner Seite zu wissen. Auch meine Freunde und ihre Solidarität „tragen“ mich. Ich weiß, daß Ihr wisst oder Euch annähernd vorstellen könnt, wie es mir damit geht. Ich be-schwer-e mich nicht. Ich habe sehr viel gelernt über Geduld und Ausdauer, aber auch über Lüftungstechnik ;-) … über andere Dramen mit anderen „landlords“ und viele andere Hindernisse. Wir werden sehen was das Universum für mich vorgesehen hat und halte mich einstweilen an Ghandi.

„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“

Beste Wünsche und viel Kraft, vor allem,
allen die mit unterschiedlichsten Hindernissen
auf dem Weg umgehen lernen müssen.

Herzliche Grüße

Petra

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