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Khalil Gibran – zeitlos genial.
By admin | Mai 11, 2009
Von der Freude und vom Leid. (aus dtv… Der Prophet)
Eure Freude ist euer entschleiertes Leid. Und derselbe Brunnen, dem Euer Lachen entsteigt, war oftmals mit Tränen gefüllt. Und wie könnte es auch anders sein? Je tiefer sich jenes Leid in euer Wesen gräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen. Ist nicht der Becher der euren Wein enthält, derselbe der im Töpferofen glühte? Und ist nicht die Laute, die eure Seele erfreut, eben das Holz, das Messerklingen höhlten?
Wenn ihr glücklich seid, blickt tief in euer Herz, und ihr werdet erkennen, das gerade das, was euch leiden ließ, euch jetzt Freude schenkt.
Wenn ihr bekümmert seid, blickt abermals in euer Herz, und ihr werdet sehen, dass ihr in Wahrheit über das weint, was zuvor eure Freude war.
Manche von euch sagen: „Die Freude wiegt schwerer als das Leid“, und andere sagen: „Nein, schwerer wiegt das Leid.“ Ich aber sage euch: Die beiden sind untrennbar. Sie kommen stets gemeinsam, und sitzt nur das eine mit euch an eurem Tisch, vergesst nicht, dass das andere auf eurem Bett schläft.
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Gestern war Muttertag. Da lagen Freude und Leid sehr nahe beieinander. Als Mutter bekam ich einen leckeren schönen, selbst gebackenen Kuchen von meiner Tochter. Als Tochter erlebte ich den ersten Muttertag ohne Mama, die vor einem halben Jahr starb. Ich besuchte ihr Grab, pflanzte ein Margeritenbäumchen, leistete meinem Vater gerne ein paar Stunden Gesellschaft. Freude und Leid untrennbar. Um ehrlich zu sein, habe ich mir nie viel aus Muttertagen gemacht, so waren gestern weder Freude noch Leid sehr ausgeprägt. Es war mehr ein stiller Tag und ein sonniger Tag.
Mütter sind Mütter an 365 Tagen im Jahr, selbst dann noch wenn sie vorausgegangen sind, sie in unseren Herzen weiterleben. Ich spüre ihre Liebe auch im flüchtigen Gedanken, daß sie nun in einer Dimension ist, in der alles Verstehen und Sinn ist… ihr Lächeln begleitet mich.
Eine gute Woche wünscht
herzlich
Petra
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